Venezuela – Canaima, Gran Sabana und Margarita

Landschaften wie bei Jurassic-Park, Wasserfälle aus mehreren hundert Metern Höhe, Flora und Fauna in unvorstellbarer Vielfalt und Strände von einzigartiger Schönheit – alles in einem Land.

Je nach Zeitbudget, sind die möglichen Reiseziele nahezu unerschöpflich. Ich persönlich begab mich zwecks Praktikum 2007 auf die Isla de Margarita, eine der bekanntesten und sichersten Ferienregion in Venezuela. Räumlich und zeitlich, beschränkten sich daher meine Reisemöglichkeiten zunächst auf die Isla de Margarita selbst, da mir dazu nur die freien Wochenenden zur Verfügung standen. Im Anschluss an meine Praktikumszeit unternahm ich eine ca. 2 Wöchige Rundreise von Puerto Ordaz und der Ciudad Boliver nach Canaima, Gran Sabana und die Cueva de Guácharos.

Geographisch befindet sich die Isla de Margarita nahe des nordöstlichen Festlandteils Venezuelas und damit außerhalb des potentiellen Hurrikan-Gürtels.

Mapa Isla de Margarita

Dabei besteht die Insel aus einer bewohnten und tropischen Hauptinsel, auf der die Mehrzahl der ca. 438.000 Bewohner leben und aus der wüstenähnlichen Halbinsel Macanao, die nur vereinzelt, hauptsächlich von Fischern bewohnt wird.

Playa Zaragoza

Klare Highlights auf der Isla Margarita sind sicherlich die zahlreichen Strände von denen jeder etwas ganz besonderes zu bieten hat, so dass es schwer fällt hier klare Empfehlungen auszusprechen. Von ganz einsam bis sehr gut besucht ist alles zu finden.

La Restinga 2

Besonders empfehlen kann ich La Restinga. Gut per Bus erreichbar, führt die anschließende Bootsfahrt durch eine einzigartige Mangrovenwelt zu einem schmalen Küstenstreifen, an dem frische Austern, ein einsamer Strand und das kühle Meer auf einen warten.

Gut gefallen haben mir auch die Iglesia de la Virgen del Valle im Inselinneren, am selben Ort finden sich auch ein Inselmuseum sowie kleine Läden und Stände die lokales Kunsthandwerk und Wahlfahrtsartikel anbieten, ebenso eine kleine Fressmeile, an der die unterschiedlichsten Empanadas und tropischen Fruchtcocktails gekostet werden können.

Sta Rosa

Gleich um die Ecke findet sich dann das historische Kastell Santa Rosa, welches neben antiken Kanonen ein kleines Museum und eine fantastische Aussicht zu bieten hat.

Wer Abenteuer sucht, der kommt an einer Trekkingtour in den Nationalpark Cerro Copey nicht vorbei. Im grünen und bergigen Inselinneren zeigt der ortskundigen Führer Sr. Antonio die exotische Flora und Fauna. Die Wanderung geht durch Berg und Tal, Gebirgsbäche und kleinen Plantagen.

Antonio

Neben Schlagen, Tausendfüsslern, Vogelspinnen, Riesenheuschrecken, zaubert Sr. Antonio auch allerlei tropischer Früchte aus dem Gebüsch. Abgerundet wird die Wanderung mit einem frisch zubereiteten, landestypischen Essen von Sr. Antonio’s Mutter.

Die Halbwüstenlandschaft auf der Nebeninsel Macanao lässt sich am besten per Pferd erkunden.

3G- Paseo a caballo por la montana en Margarita

Die Ranch Cabtucan bietet hier entsprechende Touren an, die durch die bergige von Kakteen gekennzeichnete, wildwestähnliche Landschaft verlaufen und einen langen Galopp am völlig naturbelassenen Strand abschließen, an dem sogar seltene Seeadler beobachtet werden können.

Isla Coche

Wer genügend Zeitbudget mitbringt, dem empfehle ich auf alle Fälle einen Abstecher auf die kleine Nachbarinsel Isla Coche deren einzigartigen schneeweißen Stände man auf keinen Fall verpassen sollte. Die Anreise erfolgt per Boot. Auch hier können dann Reitausflüge zu einsamen Stränden unternommen werden.

Leider ging die Praktikumszeit sehr schnell zu Ende und das neue Semester stand schon vor der Tür, sodass mir noch wenig  Zeit blieb, das Festland zu erkunden, wohl aber genug um noch einige der bekanntesten Highlights zu entdecken.

Los ging es im Anfang 2008  mit dem Flieger direkt nach Puerto Ordaz und weiter in die Ciudad Bolivar wo am örtlichen Flughafen verschiedene Reisanbieter mit sehr günstigen Angeboten zu finden sind. Entschieden hatte ich mich dann für folgende Destinationen:

  1. Canaima (Südosten)
  2. Gran Sabana (Südosten)
  3. Cueva de Guacharos (Nordosten)

Canaima lässt sich nur per Flugzeug zügig erreichen. Ansonsten muss ein wohl äußerst schwieriger Landweg per Jeep durch den Regenwald in Kauf genommen werden.  Schon von oben war das atemberaubende von Wasserfällen geprägte Landschaftsbild rund um die Tafelberge erkennbar.

canaima1

Weiter ging es Flussaufwärts per von Indios geführtem Kanu, in durch eine einzigartige Naturlandschaft. Übernachtet wurde in Hängematte auf einer Flussinsel. Es wurde immer wieder halt gemacht und die atemberaubenden Landschaften per Fußmarsch erkundet.

Salto Angel 2

Ziel  war der Salto Angel, der mit rund 1 km, welthöchste Wasserfall. Dessen Ursprung ist der Tepui, Tepui, einer der bis fast 3000 Meter hohen Tafelberge. Auch dieser kann per Expedition mit Einheimischen erkundet werden.

Die Gran Sabana lässt sich am besten per Jeep entdecken.

Gran Sabana Salto 2

Zahlreiche Wasserfälle und glasklare Bäche laden zum Baden ein.  Regenwald bis zur endlosen Savanne, Indiodörfer, Kanufahrten, völlig exotischen Pflanzen, Riesenameisen zum Essen, alte Goldmienen,  hier kommen Natur- und Abenteuerfreunde voll auf ihre Kosten.

Die Cueava de Guácharos war das letzte  Ziel meiner Rundreise.

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA

Die Fahrt verlief durch atemberaubende,  Trockenlandschaften, Eukalyptus- und Kiefernwälder und kleine, fantasielandschaftähnliche grüne Berge bis in den Bundesstaat Caripe. Zu deren Ehren der in der Höhle lebenden wohl sehr seltenen Guácharos, wurde  sogar eine eigene Statue errichtet.

Lebend bekam ich die Guácharos nur zu höhren, denn Blizlicht war streng untersagt (die Vögel sind nachtaktiv und wohl fast blind), wobei im letzten (begehbaren) Teil, der nur über einen engen Spalt passierbar ist, fotografiert werden durfte. Dort beeindruckt eine prachtvolle Tropfsteinwelt das Besucherauge.  Die Existenz Höhle wurde im Übrigen erstmals von Alexander von Humbolt dokumentiert und muss über den begehbaren Teil hinaus, viele hundert Meter tief ins Berginnere hineinlaufen.

An- und Abfahrt wurden im übrigen per relativ günstigem Überlandtaxi durchgeführt, wofür in Puerto Ordaz ein eigene Abfahrtstation zur Verfügung steht. Die Fahrtzeit war jedoch sehr lange, sodass wenn auf eigene Faust durchgeführt, eine Übernachtung vor Ort auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden sollte.

MAPATUR

Auch wenn ich nicht alles sehen konnte, so kann ich zu Venezuela nur meine beste Reiseempfehlung aussprechen. Das nächste mal, möchte ich die Sumpf- und Wasserlandschaft Los Llanos (Caimana, Anacondas, Flussdelphine), das Orinocco Delta (größter Fluss Venezuelas) und Los Roques (südseehafte Inselgruppe) bereisen.

Für alle Reise- und insbesondere Abenteuerinteressierten, empfehle ich unbedingt vorab umfassend Informationen einzuhohlen. Insbesondere im Süden ist mit Malaria zu rechnen ist (vgl. Tropeninstitut), der Sicherheitsstandard teilweise sehr kritisch  (siehe Sicherheitshinweise des auswärtigen Amtes) und eine gute Vorbereitung daher unabdingbar. Viel Spaß auf jeden Fall und schreibt auch Euren Post auf dieser Seite – ich bin gespannt was Ihr zu berichten habt!

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