Freiwilligen-Projekt in der Nähe von Chiang Rai
Während meiner Rundreise durch Thailand habe ich ein Freiwilligen-Projekt im Norden des Landes unterstützt und dort unvergessliche Erfahrungen gesammelt:
In der Nähe von Chiang Rai habe ich im Rahmen der Mirror Foundation für drei Wochen als Volunteer (http://www.thailandvolunteer.org/) den Bewohnern der Bergstämme in verschiedenen Einrichtungen Englischunterricht gegeben.
Für meine Teilnahme musste ich eine Gebühr zahlen, was mich anfangs etwas stutzig gemacht hat. Doch wenn man vor Ort ist, versteht man, warum und wofür und ist froh, das Geld derartig investiert zu haben. Einem Großteil der Bevölkerung in den Bergstämmen fehlt, teilweise aufgrund der fehlenden thailändischen Staatsbürgerschaft, der Zugang zum offiziellen Bildungssystem oder die finanziellen Mittel für Utensilien oder Reisen.
Als Alternative zum Englischunterricht gibt es die Möglichkeit, in der Outdoor-Gruppe zu arbeiten, die z. B. neue Gebäude (wie u. a. Toiletten) baut oder Reisfelder bearbeitet. Für die Bevölkerung stellt diese Gruppe eine große Hilfe dar, da ihnen zumeist das Know-How oder auch das Geld für Materialien fehlt.
Vom ersten Tag an habe ich mich in dem Camp sehr wohl gefühlt. Trotz der Tatsache, dass alles den dortigen Standards entspricht und wir mit dem Unterricht doch sehr eingespannt waren, war das Camp für mich aufgrund der Ruhe und der wunderschönen Natur wie eine kleine Wohlfühloase. Da man dort alles miteinander teilt und dieselben Erfahrungen macht, wurden wir, die Volunteers, schnell zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. Aber auch einige Teamleiter (meist Thais) wohnen und leben in dem Camp, so dass man sich auch gleich etwas mehr als Teil der thailändischen Kultur und nicht nur als Tourist auf der Flucht fühlt.
Dieses Gefühl war natürlich während des Unterrichts u. a. im Krankenhaus, Kinderheim, Kindergarten am stärksten und so unbeschreiblich, da man sich trotz geringer Sprachkenntnisse (von beiden Seiten) mit Händen und Füßen zu helfen weiß.
Singen und Tanzen waren ein weiterer wichtiger Faktor, um Barrieren abzubauen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Mit dem Bewusstsein, für eine gute Sache einzustehen, macht es umso mehr Spaß, sich zu hundertprozentig auf die Kinder zu konzentrieren und sein Bestes zu geben. Niemand dort erwartet eine perfekte Unterrichtsstunde (dies ist oft auch gar nicht möglich, da die Schüler evtl. gewechselt haben und sich somit das Niveau verändert hat).
Aber dennoch sollte man sich Mühe geben und das Beste aus sich rausholen! Natürlich kommt auch der Spaß mit gemeinsamen Aktivitäten (Nachtmarkt, Tempelbesuche, Party, Elefantenreiten, Trekking in den Bergen, Übernachtung bei Familien in den Bergen etc.) nicht zu kurz. Aber wer meint, dort ein paar Wochen Party machen zu wollen, der wäre hier wohl fehl am Platze und bleibt am besten zuhause!
Festzustellen, dass alle Volunteers die gleiche Einstellung zum Projekt teilen und ein gemeinsames Ziel haben, war für mich ein schönes, beruhigendes und zufriedenstellendes Gefühl. Der Respekt und das Lachen der Kinder bestätigt einen aufs Neue, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Da auf der Homepage bewusst nicht zu detaillierte Informationen, u. a. zu Unterkunft, Verpflegung etc., gegeben werden, um keine falschen Erwartungen zu wecken, halte auch ich mich mit Details zurück. Was ich euch aber versprechen kann: Nach dem ersten Wochenende mit Übernachtung bei thailändischen Familien in den Bergstämmen, werdet ihr das Camp lieben! Aber am besten macht ihr euch einfach selbst vor Ort ein Bild und lasst euch von der thailändischen Kultur und den Menschen faszinieren!
Auch ich habe das Camp, das thailändische Team, die Volunteers und vor allem die Kinder dort lieben und schätzen gelernt, so dass ein tränenreicher Abschied unvermeidbar war. Aber vielleicht komme ich ja noch einmal zurück…
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