Türkisblaues, warmes Meer, grandiose Sandstrände und Palmen, die sich sanft im Wind wiegen – Hawaii gilt als Inbegriff eines tropischen Strandparadieses. Hier, wo die Luft- und Wassertemperaturen immer um die 25°C pegeln und unzählige Blüten die seidige Luft versüßen, lässt es sich das ganze Jahr über gut aushalten. Kein Wunder also, dass zunehmend mehr Menschen dem kalten Schmuddelwetter in Deutschland den Rücken kehren und ein paar Tage oder Wochen lang Sonne satt, polynesisches Lebensgefühl und tropischen Überfluss genießen. Obwohl der vulkanisch entstandene “Aloha State” offiziell zu den USA zählt, haben sich auf den hawaiianischen Inseln mitten im Pazifik polynesische Traditionen der Ureinwohner bis heute erhalten. Ihnen verdanken neugierige Besucher nicht nur den traditionellen Lei und Hula-Tänze, Ukelele und traditionelle Erdöfen, sondern auch das allseits beliebte Surfen.
O’ahu – Insel mit amerikanischem Charme
Beim Stichwort Hawaii denken die meisten sofort an Honolulu und den Waikiki Beach. Dabei handelt es sich beim mehr als 3.600 Kilometer vom amerikanischen Festland entfernt gelegenen 50. Bundesstaat um eine Inselkette mit insgesamt 137 Inseln, von denen sechs der größten Inseln touristisch am besten erschlossen sind und genutzt werden. Honolulu auf O’ahu, der drittgrößten der hawaiianischen Inseln, ist die mit Abstand größte Stadt – und die touristischste dazu. Nirgendwo sonst wird deutlicher, dass man hier in den USA ist – Shopping Malls, Luxushotels und Touristenmassen inklusive.
Trotzdem lohnt sich ein Besuch auf O’ahu durchaus: Wer aus der Stadt herausfährt, entdeckt schnell die landschaftlich reizvoll gelegenen Vulkankrater, die Surfspots im Norden mit den höchsten Wellen der Welt, die kleinen Museen und Galerien, die abseits vom Touristenrummel die Kultur der ursprünglichen Insulaner widerspiegeln. Lust auf Sightseeing? Die Gedenkstätte in Pearl Harbour, das Bishop Museum und das Polynesian Center laden zum Blick in die Vergangenheit ein.
Im Nordosten der Insel liegt der von “Dr. Beach” gekürte schönste Strand der USA 2015, der von Touristen oftmals übersehene Waimanalo Bay Beach Park. Zu den schönsten (und am wenigsten bekannten) Stränden O’ahus zählen auch der (leider nur für sehr gute Schwimmer geeignete) Makapu’u Beach und die wildromantische Halona Cove zwischen Halona Point und Halona Blowhole, die nur über einen Trampelpfad erreichbar ist. Keine Zeit für Strand-Trips? Bei der kostenlosen (und guten) Hula Show im Kuhio Beach Park von Honolulu (jeden Dienstag, Donnerstag und Samstagabend) und bei den hawaiianischen Ständen mit Luau Pig (geröstetem Schwein mit Räucheraroma) im Food Court des Ala Moana Centers kommt ganz schnell Aloha-Feeling auf.
Maui – Hotspot für Taucher
Ein echter Geheimtipp für Taucher und Schnorchler ist Maui, die “Talinsel” mit ihrem spektakulären Haleakala-Nationalpark, den sich kein Aktivurlauber und Hobbyfotograf entgehen lassen sollte. Als touristisches Muss gilt hier eine Tour über den Hana Highway, vorbei am relativ authentischen Örtchen Hana, den Seven Pools (von Wasserfällen gefüllte Süßwasserbecken) und einem Stück Urwald, der zum Nationalpark zählt und zu kleineren Wanderungen über gut begehbare Trails einlädt.
Übrigens: Besonders gut tauchen lässt sich rund um die Maui vorgelagerte Insel Molokini, die nur per Boot erreichbar und als “Aquarium” bekannt ist. Traumstrände warten auch auf Maui auf Strandläufer und Sonnenanbeter. Wer den beliebten Makena Beach lieber meidet, fährt einfach ein bisschen weiter nach Süden zum deutlich ruhigeren (aber mindestens ebenso schönen) “Secret Beach”. Achtung: Inoffiziell gilt dieser Strandabschnitt als “Clothing optional” Strand, was Nudisten freuen dürfte.
Die Garteninsel Kaua’i
Eine Garteninsel im wahrsten Sinne des Wortes ist Kaua’i – kein Wunder, dass hier auch einige spektakuläre Golfplätze wie der Kauai Lagoons Golf Club, der Makai Golf Club at Princeville oder der renommierte Poipu Bay Golf Course mitten im tropischen Grün zu finden sind. Der “Secret Beach” zwischen Kalihiwai Bay und Kilauea Point gilt als einer der schönsten von ganz Hawaii – und ist nur den Einheimischen bekannt. Achtung: Kaua’i ist im Vergleich zu den anderen Insel relativ niederschlagsreich und eignet sich daher eher für Aktivtouristen. Kein echter Geheimtipp, aber ein Muss für alle Natur- und Wanderfreunde, ist der Waimea Canyon State Park mit seiner grandiosen, rötlich und grün leuchtenden Canyon-Landschaft. Wunderbar wandern lässt sich übrigens auch auf dem Kalalau-Trail und zu den malerischen Wailua Falls.
Big Island
Ein echtes Wow-Erlebnis bietet der Waipio Valley Beach auf Big Island: Wer sich die drei Meilen bis zum Lava-Strand durchschlägt, wird mit superfeinem, dunklem Sand, türkisfarbenem Wasser und spektakulären Wasserfällen belohnt, die direkt an der Küste ins Meer stürzen. Hier, im Norden von Big Island, zeigt sich die Natur von ihrer üppigen, verschwenderischen Seite – perfekt für Badeausflüge zu den zahlreichen Bays, aber auch für Wandertrips und Reitausflüge! Einen wunderbaren Kontrast bietet der Pu´uhonua O Honaunau Nationalpark, der einen einmaligen Einblick in die hawaiianische Geschichte erlaubt. Einen Blick in die Zukunft erlaubt dafür der New Kaimu Beach, der sich erst seit rund 20 Jahren neu bildet – an der Stelle, an der ein Lava-Fluss 1990 den ursprünglichen Kaimu Beach mit seinen Kokosnusspalmen unter sich begrub.
Molokai und Lanai – unberührtes Paradies
Auch Molokai und Lanai zählen zu den hawaiianischen Hauptinseln. Die im Vergleich zu den anderen Hauptinseln relativ flachen, landwirtschaftlich genutzten Inseln sind touristisch noch wenig erschlossen – perfekte Bedingungen für Aktivurlauber, die keinen Wert auf großen Trubel legen. Das weitgehend naturbelassene Inselinnere eignet sich wunderbar für ausgedehnte Wanderungen. Während man dabei auf Lanai Ananas- und Zuckerrohrplantagen hinter sich lässt, lockt Molokai mit weitgehend unberührtem Regenwald, Wasserfällen und einer ehemaligen Leprakolonie, die Robert Louis Stevenson und Jack London zu großartigen Geschichten inspirierte.
Übrigens: Wer noch relativ unbekannte Strandparadiese sucht, ist hier genau richtig. Die schönsten Strände Molokais liegen an der Westküste, wo Strömung und Wellengang allerdings sehr stark sind. Sicher schwimmen lässt sich in den schönen und relativ leeren Badebuchten an der Ostküste der Insel. Der im Inselsüden gelegene One Alii Beach Park galt einst als Lieblingsstrand der Angehörigen des hawaiianischen Königshauses – und ist heute ein beliebter Platz für die auf Hawaii so typischen Picknicks unter Familien und Freunden.
Echte Traumstrände locken auch auf Lanai, so zum Beispiel der von Blumen und Palmen umgebene Hulopoe Beach Park, in dem sich immer wieder Delfine zeigen und Buckelwale von Dezember bis April ihre Runden drehen. Abenteuer gefällig? Der Polihua Beach erinnert an eine Wüstenlandschaft und kann nur per Geländewagen erreicht werden, am windigen, surrealen Kaiolohia Beach kommen Strandläufer voll auf ihre Kosten – Blick auf ein riesiges Schiffswrack und die Felszeichnungen von Kukui Point inklusive. Noch einsamer ist vermutlich nur der Nanina Beach von Niihau. Die Privatinsel ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich – zum Nanina Beach mit seinem wunderbaren Riff und Traumstrand fliegen kann man allerdings im Rahmen einer Helikopter-Tour, auf Wunsch mit Picknick-Lunch am Strand.
Fazit
Hawaii ist unbestritten ein Strandparadies, ein Eldorado für Surfer, Taucher und Schnorchler, ein Traum für Strandläufer und Fotografen. Und noch viel mehr. Die Inselgruppe im Pazifik verwöhnt ihre Besucher mit einem einzigartig milden Klima, tropischen Wäldern, Wasserfällen und allem, was das Abenteurerherz begehrt. Für romantische Urlaubsstimmung selbst mitten im Winter sorgen nicht nur die Millionen Blumen und Schmetterlinge sondern auch die grandiosen Sonnenuntergänge, die man am besten mit einem kühlen Drink in der Hand unter Palmen genießt. Aloha!
Mein Traumland überhaupt! Wunderbarer Beitrag.